Wenn eine Lastfallkombination gebildet wird, dann werden zunächst mal die darin enthaltenen enthaltenen Lastfälle an den Rechenkern übergeben und die Ergebnisse berechnet. Dann werden die Ergebnisse überlagert.
Bei Lastfallgruppen ist es etwas anders. Zuerst werden die Lasten nach der Überlagerungsvorschrift zusammengefasst. Das wird dann an den Rechenkern übergeben, der dann die Ergebnisse ermittelt.
Nochmal der Ablauf bei Lastfallkombinationen:
- Berechnung der Lastfälle
- Überlagerung
- Überlagerung der Lasten
- Berechnung
Unterschiede zwischen den Versionen
In RSTAB 5 war es grundsätzlich so, dass Lastfallgruppen immer nach Theorie II. Ordnung gerechnet wurden. Einstellmöglichkeiten gab es nicht. Wenn man nach Theorie I. Ordnung rechnen wollte, dann mussten Lastfallkombinationen verwendet werden.Ab RSTAB 6 und RFEM 1 war das anders. Ab diesen Versionen konnte eingestellt werden, nach welcher Theorie Lastfälle und Lastfallgruppen berechnet werden sollten. Es ist nun auch ohne weiteres möglich, Lastfallgruppen nach Theorie I. Ordnung zu berechnen. Doch wozu das?
Wann Gruppe wann Kombination verwenden?
Eigentlich sind Lastfallkombinationen eine bequeme Sache. Beispiel:LF1 ist Eigengewicht, LF2 Wind von rechts und LF3 Wind von links. Man könnte jetzt so eine Lastfallkombination definieren:
- LK1: LF1/S+LF2 oder LF3
Bei Lastfallgruppen ist das nicht möglich, das Belastungen überlagert werden. Hier kann nicht von vorne herein entschieden werden, welche Belastungen zu Minimum und Maximum führen. Deswegen müssten für den oben genannten Fall zwei Lastfallgruppen definiert werden:
- LG1: LF1+LF2
- LG2: LF1+LF3
- Geometrische Nichtlinearität
- Strukturelle Nichtlinearität
- Physikalische Nichtlinearität
Strukturelle Nichtlinearität: Darunter fallen beispielsweise nichtlineare Stabelemente. Das sind z. B. Zugstäbe. Durch solche nichtlinearen Elemente kann sich das statische System von Lastfall zu Lastfall ändern. Beispiel:
Statisches System beim Lastfall 1
Statisches System beim Lastfall 2
Ergebnisse aus unterschiedlichen statischen Systemen dürfen natürlich nicht überlagert werden. Das betrifft in RFEM die folgenden Nichtliniearitäten:
- Stabnichtlinearitäten
- Ausfall bei Zug
- Ausfall bei Druck
- Reißen
- Fließen
- Fließgelenke
- Schlupf
- Zugstab
- Druckstab
- Knickstab
- Nichtlineare Lagerungenen
- Flächenbettung mit Ausfall bei Zug oder Druck
- Nichtlineare Linienlager
- Nichtliniare Knotenlager
- Kontaktelemente
Es sind einige Hintergrundinformationen notwendig, um Lastfallgruppen und Lastfallkombinationen richtig einzusetzen.