Freitag, 10. August 2012

Buchempfehlung

Das Programm RFEM ist sicherlich eines der bedienerfreundlichsten FEM-Programme auf dem Markt. Trotzdem darf man sich nicht darüber hinwegtäuschen lassen, dass FEM eine komplizierte Sache ist und dass an sehr vielen Ecken Fallen lauern. Blindes Vertrauen nach dem Motto "Die Software wird das Problem schon richtig lösen." ist aber nicht angebracht. Im Gegenteil. Blindes Vertrauen kann gefährlich sein. Jede Berechnungsmethode hat ihre Grenzen. Es ist gut, diese Grenzen zu kennen
Deswegen habe ich mir seit einiger Zeit vorgenommen, etwas tiefer in die Materie einzusteigen. Das war aber nicht so ganz einfach. Hole ich mir eine FEM-Buch aus der Bibliothek, dass passiert es mir recht häufig, dass ich schon nach wenigen Seiten an die Grenzen meiner mathematischen Fähigkeiten gebracht werde.
Die Handbücher von RFEM helfen in dieser Beziehung auch nicht weiter. Sie sind meist im Stil einer Bedienungsanleitung geschrieben. Und mit der Bedienungsanleitung für ein Auto hat man auch keine Chance die Funktionsweise des Motors zu verstehen.
Ich war also auf der Suche nach Literatur, die zwischen "Bedienungsanleitung" und FEM-Grundlagenbuch liegt.
Inzwischen bin ich fündig geworden. Das Buch heißt "Finite Elemente in der Baustatik-Praxis". Leider ist auf dem ersten Blick nicht zu erkennen, dass sich dieses Buch direkt auf RFEM bezieht. Vom Inhalt her ist es genau das, was ich gesucht habe. In vielen Bereichen schau ich nun schon etwas hinter die Fassade von RFEM.
Beispiel Plattenbalken. Der Dlubal-Name für Plattenbalken ist übrigens "Rippe". Bisher habe ich mir über die Modellierung keine weiteren Gedanken gemacht. Im Studium hatte ich schließlich gelernt, wie man einen Plattenbalken rechnet und bei der Eingabe in RFEM hatte ich mir bisher keine weiteren Gedanken gemacht. In diesem Buch wird beschrieben, welche verschiedenen Moglichkeiten es gibt, Plattenbalken mit FEM zu modellieren. Sehr überrascht hat mich, dass es erhebliche Unterschiede gibt, ob man eine 2D- oder 3D-Datei in RFEM bearbeitet.
Vielleicht schreibe ich zum Theme Plattenbalken demnächst hier mal etwas ausführlicher.
So wie beim Plattenbalken hat mir das Buch in vielen anderen Bereichen die Augen geöffnet und mich für mögliche Probleme sensibilisiert.
Mein Urteil: Dieses Buch gehört auf den Schreibtisch jedes RFEM-Anwenders.

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